Regel 1: Spielfeld
Das Spielfeld ist ein Rechteck von 23,77 m Länge und für Einzelspiele von 8,23 m
Breite. Für Doppelspiele beträgt die Breite des Spielfeldes 10,97 m.
Das Spielfeld ist in der Mitte durch ein Netz geteilt, das an einem Seil oder Metallkabel
aufgehängt ist; das Seil oder Metallkabel ist an zwei Netzpfosten auf einer Höhe von
1,07 m befestigt oder wird darüber hinweggeführt. Das Netz muss so gespannt sein,
dass es den Zwischenraum zwischen den beiden Netzpfosten vollständig ausfüllt und
die Maschen des Netzes müssen ausreichend eng sein, um zu gewährleisten, dass ein
Ball nicht hindurch kann. Die Höhe des Netzes beträgt in der Mitte 91,4 cm, wo es durch
einen Netzhalter straff niedergehalten wird. Das Seil oder Metallkabel sowie der obere
Teil des Netzes müssen von einer Netzeinfassung eingefasst sein. Der Netzhalter und
die Netzeinfassung müssen vollkommen weiß sein.
- Der Durchmesser des Seils oder Metallkabels beträgt höchstens 0,8 cm.
- Die maximale Breite des Netzhalters beträgt 5 cm.
- Die Netzeinfassung ist auf jeder Seite zwischen 5 cm und 6,35 cm breit.
Für Doppelspiele muss die Mitte der Netzpfosten auf beiden Seiten jeweils 91,4 cm
außerhalb des Doppelspielfeldes liegen.
Wird für Einzelspiele ein Einzelnetz verwendet, muss die Netzpfostenmitte auf jeder Seite
91,4 cm außerhalb des Einzelspielfeldes liegen. Wird ein Netz für das Doppelfeld verwendet,
muss das Netz auf einer Höhe von 1,07 m von zwei Einzelstützen gestützt werden,
deren Mitte auf jeder Seite 91,4 cm außerhalb des Einzelspielfeldes liegt.
- Die Netzpfosten dürfen nicht mehr als 15 cm im Quadrat oder 15 cm Durchmesser haben.
- Die Einzelstützen dürfen höchstens 7,5 cm im Quadrat oder 7,5 cm Durchmesser haben.
- Die Netzpfosten und Einzelstützen dürfen nicht mehr als 2,5 cm über der Oberkante
des Netzkabels liegen.
Die Linien an den Enden des Spielfeldes werden Grundlinien und die Linien an den
Seiten des Spielfeldes werden Seitenlinien genannt.
Parallel zum Netz werden jeweils im Abstand von 6,40 m von den Seiten des Netzes
zwei Linien zwischen den Einzel-Seitenlinien gezogen. Diese Linien werden Aufschlaglinien
genannt. Zu beiden Seiten des Netzes wird die Fläche zwischen der Aufschlaglinie
und dem Netz durch die Aufschlagmittellinie in zwei gleiche Hälften, die Aufschlagfelder,
geteilt. Die Aufschlagmittellinie wird parallel zu den Einzel-Seitenlinien und
genau in der Mitte zwischen diesen gezogen.
Jede Grundlinie wird durch ein 10 cm langes Mittelzeichen, das innerhalb des Spielfeldes
und parallel zu den Einzel-Seitenlinien gezogen wird, in zwei Hälften geteilt.
– Die Breite der Aufschlagmittellinie und des Mittelzeichens muss 5 cm betragen.
– Die anderen Linien des Spielfeldes sollen zwischen 2,5 cm und 5 cm breit sein, ausgenommen
die Grundlinien, deren Breite bis zu 10 cm betragen darf.
Alle Spielfeldmaße werden von der Außenkante der Linien gemessen und alle Linien
des Spielfeldes müssen von gleicher Farbe sein, die sich eindeutig von der Farbe des
Platzbelages abheben muss.
Ausgenommen wie in Anhang III festgelegt, ist Werbung auf dem Platz, Netz, Netzhalter,
der Netzeinfassung und auf den Netzpfosten oder Einzelstützen nicht erlaubt.
Neben dem oben beschriebenen Spielfeld können für die Wettkämpfe der Junioren/
Juniorinnen bis 10 auch die »rot« bzw. »orange« gekennzeichneten Spielfelder gemäß
Anhang VI benutzt werden.
Anmerkung: Richtlinien für Mindestabstände zwischen der Grundlinie und den hinteren
Einzäunungen und zwischen den Seitenlinien und den seitlichen Einzäunungen
sind im Anhang X enthalten.
Regel 2: Ständige Einrichtungen
Die ständigen Einrichtungen des Platzes umfassen die hinteren und seitlichen Einzäunungen,
die Zuschauer, die Tribünen und Plätze für Zuschauer, alle anderen Einrichtungen
rund um den und über dem Platz, den Schiedsrichter, die Linienrichter, den
Netzrichter und die Ballkinder, sofern sich diese auf den ihnen zugewiesenen Positionen
befinden.
In einem Einzelspiel, das mit einem Doppelnetz und Einzelstützen gespielt wird, sind
die Netzpfosten und der Teil des Netzes außerhalb der Einzelstützen ständige Einrichtungen
und werden nicht als Netzpfosten oder als Teil des Netzes betrachtet.
Regel 3: Bälle
Bälle, die für das Spiel nach den Tennisregeln der ITF zugelassen sind, müssen den in
Anhang I aufgeführten technischen Spezifikationen entsprechen.
Die im Anhang I näher beschriebenen Bälle dürfen für die Wettkämpfe der
Junioren/Juniorinnen bis 10 nicht verwendet werden. Stattdessen muss ein Ball der Kategorie
3 (rot), 2 (orange) oder 3 (grün) wie in Anhang VI beschrieben verwendet werden.
Die International Tennis Federation entscheidet über die Frage, ob ein Ball oder Prototyp
Anhang I entspricht oder anderweitig für das Spiel zugelassen oder nicht zugelassen
wird. Eine solche Entscheidung kann auf Eigeninitiative der ITF oder auf Antrag
einer jeden Partei mit einem begründeten Interesse daran, einschließlich eines jeden
Spielers, Ausrüsters oder Nationalen Verbandes oder dessen Mitglieder getroffen werden.
Für solche Entscheidungen und Anträge gelten die entsprechenden Prüf- und
Anhörungsverfahren der International Tennis Federation.
Die Veranstalter müssen vor Beginn der Veranstaltung Folgendes bekannt geben:
a. Die Anzahl der Bälle je Wettspiel (2, 3, 4 oder 6).
b. Den Wechsel der Bälle, falls vorgesehen.
Falls vorgesehen, können die Bälle wie folgt gewechselt werden, entweder:
i. nach einer vereinbarten ungeraden Zahl von Spielen; in diesem Fall findet der
erste Wechsel der Bälle im Wettspiel zwei Spiele früher statt als für den Rest des
Wettspiels, um das Einschlagen zu berücksichtigen. Ein Tie-Break-Spiel zählt für
den Wechsel der Bälle als ein Spiel.Vor Beginn eines Tie-Break-Spiels findet kein
Wechsel der Bälle statt. In diesem Fall wird der Wechsel der Bälle bis zum Beginn
des zweiten Spiels des nächsten Satzes verzögert, oder
ii. zu Beginn eines Satzes.
Platzt während des Spiels ein Ball, ist der Punkt zu wiederholen.
Fall 1: Ist ein Ball am Ende eines Punktes weich, ist dann der Punkt zu wiederholen?
Entscheidung: Ist der Ball nur weich, nicht geplatzt, ist der Punkt nicht zu wiederholen.
Regel 4: Schläger
Schläger, die zum Spiel nach den Tennisregeln der ITF zugelassen sind, müssen den
in Anhang II aufgeführten technischen Spezifikationen entsprechen.
Die International Tennis Federation entscheidet über die Frage, ob ein Schläger oder
Prototyp Anhang II entspricht oder anderweitig für das Spiel zugelassen oder nicht
zugelassen wird. Eine solche Entscheidung kann auf Eigeninitiative der ITF oder auf
Antrag einer jeden Partei mit einem begründeten Interesse daran, einschließlich eines
jeden Spielers, Ausrüsters, Nationalen Verbandes oder dessen Mitglieder, getroffen
werden. Für solche Entscheidungen und Anträge gelten die entsprechenden Prüf- und
Anhörungsverfahren der International Tennis Federation.
Fall 1: Ist mehr als ein Besaitungsmuster auf der Schlagfläche eines Schlägers erlaubt?
Entscheidung: Nein. Die Regel spricht von einem Muster (nicht Mustern) sich
kreuzender Saiten (siehe Anhang II).
Fall 2: Gilt das Besaitungsmuster eines Schlägers im Allgemeinen als gleichmäßig und
flach, wenn die Saiten mehr als eine Ebene bilden?
Entscheidung: Nein.
Fall 3: Dürfen Vorrichtungen zur Schwingungsdämpfung auf den Saiten eines Schlägers
angebracht werden? Wenn ja, wo dürfen sie angebracht werden?
Entscheidung: Ja. Doch dürfen solche Vorrichtungen nur außerhalb des Musters
der sich kreuzenden Saiten angebracht werden.
Fall 4: Während eines Punkts reißen einem Spieler versehentlich die Saiten. Darf der
Spieler fortfahren, mit diesem Schläger einen weiteren Punkt zu spielen?
Entscheidung: Ja, es sei denn, dies wurde durch die Veranstalter ausdrücklich
untersagt.
Fall 5: Darf ein Spieler irgendwann während des Spielens mehr als einen Schläger
benutzen?
Entscheidung: Nein.
Fall 6: Darf eine Batterie, die die Spieleigenschaften beeinflusst, in einen Schläger eingebaut
werden?
Entscheidung: Nein. Eine Batterie ist untersagt, da sie eine Energiequelle ist.
Das Gleiche gilt für Solarzellen und ähnliche Vorrichtungen.
Regel 5: Zählweise in einem Spiel
a. Standard-Spiel
Ein Standard-Spiel wird wie folgt gezählt, wobei der Punktstand des Aufschlägers
zuerst genannt wird:
Kein Punkt – »Null«
Erster Punkt – »15«
Zweiter Punkt – »30«
Dritter Punkt – »40«
Vierter Punkt – »Spiel«
mit folgender Ausnahme: Haben beide Spieler/Doppelpaare drei Punkte gewonnen,
lautet der Punktstand »Einstand«. Nach »Einstand« ist der nächste Punktstand
»Vorteil« für den Spieler/das Doppelpaar, der/das den nächsten Punkt gewinnt.
Gewinnt dieser Spieler/dieses Doppelpaar auch den nächsten Punkt, gewinnt dieser
Spieler/dieses Doppelpaar das »Spiel«; gewinnt der gegnerische Spieler/das
Doppelpaar den nächsten Punkt, ist der Punktstand wieder »Einstand«. Ein Spieler/
Doppelpaar der/das die unmittelbar auf »Einstand« folgenden zwei Punkte
gewinnt, gewinnt das »Spiel«.
b. Tie-Break-Spiel
Während eines Tie-Break-Spiels werden die Punkte »Null«, »1«, »2«, »3«, usw.
gezählt. Der Spieler/das Doppelpaar, der/das zuerst sieben Punkte gewinnt, gewinnt
das »Spiel« und den »Satz«, vorausgesetzt, er/es führt mit einem Vorsprung von
zwei Punkten über den/die Gegner. Falls nötig, wird das Tie-Break-Spiel so lange
fortgesetzt, bis dieser Vorsprung erreicht ist.
Der Spieler, der an der Reihe ist aufzuschlagen, schlägt für den ersten Punkt des
Tie-Break-Spiels auf. Für die nächsten zwei Punkte schlägt/schlagen der/die Gegner auf
(im Doppel, der Spieler des gegnerischen Doppelpaars, der als nächster Aufschlag hat).
Danach schlägt jeder Spieler/jedes Doppelpaar abwechselnd für zwei Punkte hintereinander
auf bis zum Ende des Tie-Break-Spiels (im Doppel wird der Aufschlagwechsel innerhalb
des Doppelpaars in der gleichen Reihenfolge fortgesetzt wie während des Satzes).
Der Spieler/das Doppelpaar, der/das im Tie-Break-Spiel als erster/erstes an der
Reihe ist, aufzuschlagen, ist im ersten Spiel des nächsten Satzes Rückschläger.
Zusätzliche alternative Zählweisen sind in Anhang IV aufgeführt.
Regel 6: Zählweise in einem Satz
Es gibt unterschiedliche Methoden, in einem Satz zu zählen. Die zwei Hauptmethoden
sind der »Vorteil-Satz« und der »Tie-Break-Satz«. Beide Methoden dürfen angewandt
werden, vorausgesetzt, dass die anzuwendende Methode vor Beginn der Veranstaltung
bekannt gegeben wird. Ist die »Tie-Break-Satz«-Methode anzuwenden, muss zudem
bekannt gegeben werden, ob der letzte Satz als »Tie-Break-Satz« oder als »Vorteil-
Satz« gespielt werden soll.
a. »Vorteil-Satz«
Der Spieler/das Doppelpaar, der/das zuerst sechs Spiele gewonnen hat, gewinnt
diesen »Satz«, vorausgesetzt, er/es hat einen Vorsprung von zwei Spielen über
seine/seinen Gegner. Wenn nötig, wird der Satz so lange fortgesetzt, bis dieser
Vorsprung erreicht ist.
b. »Tie-Break-Satz«
Der Spieler/das Doppelpaar, der/das zuerst sechs Spiele gewonnen hat, gewinnt
diesen »Satz«, vorausgesetzt, er/es hat einen Vorsprung von zwei Spielen über
seine/seinen Gegner. Wird der Spielstand von 6 beide erreicht, ist ein Tie-Break-
Spiel zu spielen.
Zusätzliche zugelassene alternative Zählweisen sind in Anhang IV aufgeführt.
Regel 7: Zählweise in einem Wettspiel
Ein Wettspiel kann auf zwei Gewinnsätze (ein Spieler/Doppelpaar benötigt 2 gewonnene
Sätze, um das Wettspiel zu gewinnen) oder auf drei Gewinnsätze (ein Spieler/Doppelpaar
benötigt 3 gewonnene Sätze, um das Wettspiel zu gewinnen) gespielt werden.
Zusätzliche zugelassene alternative Zählweisen sind in Anhang IV aufgeführt.
Regel 8: Aufschläger und Rückschläger
Die Spieler/Doppelpaare stellen sich auf den gegenüberliegenden Seiten des Netzes
auf. Der Aufschläger ist der Spieler, der den Ball für den ersten Punkt ins Spiel bringt.
Der Rückschläger ist der Spieler, der bereit ist, den vom Aufschläger aufgeschlagenen
Ball zurückzuschlagen.
Fall 1: Darf der Rückschläger außerhalb der Linien des Spielfeldes stehen?
Entscheidung: Ja. Der Rückschläger darf jede Position innerhalb oder außerhalb
der Linien auf seiner Seite des Netzes einnehmen.
Regel 9:Wahl der Seiten und des Aufschlags
Über die Wahl der Seite und die Wahl darüber, Aufschläger oder Rückschläger im
ersten Spiel zu sein, entscheidet vor Beginn des Einschlagens das Los. Der Spieler/das
Doppelpaar, der/das das Los gewinnt, kann wählen:
a. Aufschläger oder Rückschläger im ersten Spiel des Wettspiels zu sein; in diesem
Fall wählt/wählen der/die Gegner die Seite des Spielfeldes für das erste Spiel des
Wettspiels; oder
b. die Seite des Spielfeldes für das erste Spiel des Wettspiels; in diesem Fall
wählt/wählen der/die Gegner, ob er/sie Aufschläger oder Rückschläger für das
erste Spiel des Wettspiels sein will/wollen; oder
c. vom Gegner/von den Gegnern zu verlangen, eine der oben genannten Entscheidungen
zu treffen.
Fall 1: Haben beide Spieler/Doppelpaare Anspruch darauf neu zu wählen, wenn das
Einschlagen unterbrochen wurde und die Spieler den Platz verlassen?
Entscheidung: Ja. Das Ergebnis des ursprünglichen Losentscheids bleibt bestehen,
doch dürfen beide Spieler/Doppelpaare neu wählen.
Regel 10:Wechsel der Spielfeldseiten
Die Spieler haben in jedem Satz nach dem ersten, dritten und jedem darauf folgenden
ungeraden Spiel sowie nach Beendigung eines jeden Satzes die Seiten des Spielfeldes
zu wechseln. Ist aber die Summe der Spiele eines Satzes eine gerade Zahl, so sind
die Seiten erst nach dem ersten Spiel des nächsten Satzes zu wechseln.
Während eines Tie-Break-Spiels haben die Spieler nach jeweils sechs Punkten die
Seiten des Spielfeldes zu wechseln.
Regel 11: Ball im Spiel
Sofern nicht auf Fehler oder Wiederholung des Aufschlags entschieden wird, ist der
Ball ab dem Augenblick, in dem der Aufschläger den Ball trifft, im Spiel und bleibt im
Spiel, bis der Punkt entschieden ist.
Regel 12: Ball berührt eine Linie
Berührt ein Ball eine Linie, so gilt, dass er das von dieser Linie begrenzte Spielfeld
berührt hat.
Regel 13: Ball berührt eine ständige Einrichtung
Berührt der im Spiel befindliche Ball eine ständige Einrichtung, nachdem er das richtige
Spielfeld berührt hat, gewinnt der Spieler, der den Ball geschlagen hat, den Punkt.
Berührt der im Spiel befindliche Ball eine ständige Einrichtung, bevor er den Boden
berührt, verliert der Spieler, der den Ball geschlagen hat, den Punkt.
Regel 14: Reihenfolge beim Aufschlag
Nach Beendigung eines jeden Standard-Spiels, wird der Rückschläger zum Aufschläger
und der Aufschläger zum Rückschläger für das nächste Spiel.
Im Doppel entscheidet jeweils das Doppelpaar, das im ersten Spiel eines jeden Satzes
aufschlägt, welcher Spieler in diesem Spiel aufschlägt. Genauso entscheidet das gegnerische
Doppelpaar vor Beginn des zweiten Spiels, welcher Spieler in diesem Spiel
aufschlägt. Der Partner desjenigen Spielers, der im ersten Spiel aufgeschlagen hat,
schlägt im dritten Spiel und der Partner desjenigen Spielers, der im zweiten Spiel aufgeschlagen
hat, schlägt im vierten Spiel auf. Dieser Wechsel muss bis zur Beendigung
des Satzes beibehalten werden.
Regel 15: Reihenfolge beim Rückschlag im Doppel
Das Doppelpaar, das im ersten Spiel eines jeden Satzes den Aufschlag zurückzuschlagen
hat, entscheidet, welcher Spieler den Aufschlag zum ersten Punkt in diesem Spiel
zurückschlägt. Genauso entscheidet das gegnerische Doppelpaar vor Beginn des
zweiten Spiels, welcher Spieler den Aufschlag zum ersten Punkt dieses Spiels zurückschlägt.
Der Partner desjenigen Spielers, der für den ersten Punkt des Spiels Rückschläger
war, wird für den zweiten Punkt Rückschläger; dieser Wechsel muss bis zur
Beendigung des Spiels und des Satzes beibehalten werden.
Nachdem der Rückschläger den Ball zurückgeschlagen hat, darf jeder der Spieler in
einem Doppelpaar den Ball schlagen.
Fall 1: Darf ein Spieler eines Doppelpaares allein gegen das gegnerische Doppelpaar
spielen?
Entscheidung: Nein.
Regel 16: Aufschlag
Unmittelbar vor Beginn der Aufschlagbewegung, muss der Aufschläger mit beiden
Füßen in Ruhestellung hinter der Grundlinie (d. h. weiter vom Netz entfernt als diese)
und innerhalb der gedachten Verlängerungen des Mittelzeichens und der Seitenlinie
stehen.
Der Aufschläger hat dann den Ball mit der Hand in eine beliebige Richtung zu werfen
und den Ball mit dem Schläger zu schlagen, bevor dieser den Boden berührt. Die Aufschlagbewegung
ist in dem Augenblick beendet, in dem der Schläger des Spielers den
Ball trifft oder verfehlt. Ein Spieler, der nur einen Arm benutzen kann, darf den Schläger
benutzen, um den Ball aufzuwerfen.
Regel 17: Ausführung des Aufschlags
Bei der Ausführung des Aufschlags in einem Standard-Spiel hat der Aufschläger
abwechselnd hinter den Hälften des Spielfeldes zu stehen, beginnend in jedem Spiel
hinter der rechten Hälfte des Spielfeldes.
In einem Tie-Break-Spiel wird der Aufschlag abwechselnd hinter den beiden Hälften
des Spielfeldes ausgeführt, wobei der erste Aufschlag hinter der rechten Hälfte des
Spielfeldes erfolgen muss.
Der aufgeschlagene Ball muss das Netz überfliegen und das schräg gegenüberliegende
Aufschlagfeld treffen, bevor der Rückschläger den Ball zurückschlägt.
Regel 18: Fußfehler
Während der Aufschlagbewegung, darf der Aufschläger nicht:
a. seine Stellung durch Gehen oder Laufen verändern, wobei geringfügige Bewegungen
der Füße erlaubt sind,
b. die Grundlinie oder das Spielfeld mit einem Fuß berühren,
c. die Fläche außerhalb der gedachten Verlängerung der Seitenlinie mit einem Fuß
berühren,
d. die gedachte Verlängerung des Mittelzeichens mit einem Fuß berühren.
Verstößt der Aufschläger gegen diese Regel gilt dies als »Fußfehler«.
Fall 1: Darf der Aufschläger in einem Einzelspiel beim Aufschlag hinter dem Teil der
Grundlinie zwischen der Seitenlinie des Einzel- und der Seitenlinie des Doppelspielfeldes
stehen?
Entscheidung: Nein.
Fall 2: Darf der Aufschläger während der Aufschlagbewegung mit einem Fuß oder mit
beiden Füßen nicht den Boden berühren?
Entscheidung: Ja.
Regel 19: Aufschlagfehler
Es ist ein Aufschlagfehler, wenn:
a. der Aufschläger gegen die Regeln 16, 17 oder 18 verstößt; oder
b. der Aufschläger beim Versuch den Ball zu schlagen, diesen verfehlt; oder
c. der aufgeschlagene Ball eine ständige Einrichtung, Einzelstütze oder Netzpfosten
berührt, bevor dieser den Boden berührt; oder
d. der aufgeschlagene Ball den Aufschläger oder den Partner des Aufschlägers
oder irgendetwas, was der Aufschläger oder der Partner des Aufschlägers an
sich trägt oder hält, berührt.
Fall 1: Nachdem ein Spieler den Ball zum Aufschlag hochgeworfen hat, entscheidet er
sich, den Ball nicht zu schlagen und fängt ihn stattdessen auf. Ist dies ein Aufschlagfehler?
Entscheidung: Nein. Ein Spieler, der den Ball wirft und sich dann entscheidet,
ihn nicht zu schlagen, darf den Ball mit der Hand oder mit dem Schläger fangen
oder den Ball aufspringen lassen.
Fall 2: In einem Einzelspiel, das auf einem Spielfeld mit Netzpfosten und Einzelstützen
ausgetragen wird, trifft der aufgeschlagene Ball eine Einzelstütze und dann das
richtige Aufschlagfeld. Ist dies ein Aufschlagfehler?
Entscheidung: Ja.
Regel 20: Zweiter Aufschlag
Ist der erste Aufschlag ein Fehler, hat der Aufschläger hinter derselben Hälfte des
Spielfeldes, hinter der der Fehler aufgeschlagen wurde, ohne Verzögerung erneut aufzuschlagen,
es sei denn, der Aufschlag erfolgte hinter der falschen Hälfte.
Regel 21: Spielbereitschaft
Der Aufschläger darf erst aufschlagen, wenn der Rückschläger spielbereit ist. Jedoch
hat der Rückschläger in einem angemessenen Tempo des Aufschlägers zu spielen und
innerhalb einer angemessenen Zeit, in der der Aufschläger spielbereit ist, zum Rückschlag
bereit zu sein.
Ein Rückschläger, der versucht, den aufgeschlagenen Ball zurückzuschlagen, gilt als
spielbereit. Wird aber angezeigt, dass der Rückschläger nicht bereit ist, darf ein Aufschlag
nicht als Fehler gewertet werden.
Regel 22: Wiederholung des Aufschlags
Der Aufschlag ist zu wiederholen, wenn:
a. der aufgeschlagene Ball das Netz, den Netzhalter oder die Netzeinfassung
berührt und anderweitig gut ist; oder, nachdem er das Netz, den Netzhalter oder
die Netzeinfassung berührt hat, den Rückschläger oder den Partner des Rückschlägers
oder irgendetwas, was sie an sich tragen oder halten, trifft, bevor dieser
den Boden berührt; oder:
b. der Ball aufgeschlagen wird, obgleich der Rückschläger nicht spielbereit ist.
Im Fall eines zu wiederholenden Aufschlags zählt dieser Aufschlag nicht, und der Aufschläger
hat erneut aufzuschlagen; doch wird durch einen zu wiederholenden Aufschlag
ein vorheriger Fehler nicht aufgehoben.
Zusätzliche zugelassene alternative Zählweisen sind in Anhang IV aufgeführt.
Regel 23: Wiederholungen
In allen Fällen, in denen auf Wiederholung entschieden wurde, ausgenommen die Entscheidung
auf Wiederholung eines zweiten Aufschlags, ist der ganze Punkt zu wiederholen.
Fall 1: Während ein Ball im Spiel ist, rollt ein anderer Ball auf das Spielfeld. Es wird auf
Wiederholung entschieden. Der Aufschläger hat zuvor einen Fehler aufgeschlagen.
Hat der Aufschläger nun Anspruch auf einen ersten Aufschlag oder einen
zweiten Aufschlag?
Entscheidung: Ersten Aufschlag. Der ganze Punkt ist zu wiederholen.
Regel 24: Punktverlust
Ein Punkt ist verloren, wenn:
a. der Spieler zwei aufeinander folgende Aufschlagfehler macht; oder
b. der Spieler den im Spiel befindlichen Ball nicht zurückschlägt, bevor dieser zweimal
hintereinander aufspringt; oder
c. der Spieler den im Spiel befindlichen Ball so zurückschlägt, dass dieser den
Boden oder, bevor er den Boden berührt, einen Gegenstand außerhalb des richtigen
Spielfeldes trifft; oder
d. der Spieler den im Spiel befindlichen Ball so zurückschlägt, dass dieser eine
ständige Einrichtung trifft, bevor er aufspringt; oder
e. der Rückschläger den Aufschlag annimmt, bevor der Ball den Boden berührt.
f. der Spieler den im Spiel befindlichen Ball absichtlich auf dem Schläger trägt oder
fängt oder mit dem Schläger absichtlich mehr als einmal berührt; oder
g. der Spieler oder der Schläger, unabhängig davon, ob dieser sich in der Hand des
Spielers befindet oder nicht, oder irgendetwas, was der Spieler an sich trägt oder
hält, das Netz, die Netzpfosten bzw. Einzelstützen, das Seil oder Metallkabel, den
Netzhalter, die Netzeinfassung oder das Spielfeld des Gegners zu irgendeinem
Zeitpunkt berührt, während der Ball im Spiel ist; oder
h. der Spieler den Ball schlägt, bevor dieser das Netz überflogen hat; oder
i. der im Spiel befindliche Ball den Spieler oder irgendetwas, was der Spieler an
sich trägt oder hält, berührt, mit Ausnahme des Schlägers; oder
j. der im Spiel befindliche Ball den Schläger berührt, ohne dass der Spieler diesen
hält; oder
k. der Spieler absichtlich und wesentlich die Form des Schlägers verändert, während
der Ball im Spiel ist; oder
l. im Doppel beide Spieler den Ball beim Schlagen berühren.
Fall 1: Nachdem der Aufschläger einen ersten Aufschlag ausgeführt hat, fällt der
Schläger aus seiner Hand und berührt das Netz, bevor der Ball aufspringt. Ist
dies ein Aufschlagfehler oder verliert der Aufschläger den Punkt?
Entscheidung: Der Aufschläger verliert den Punkt, weil der Schläger das Netz
berührt, während der Ball im Spiel ist.
Fall 2: Nachdem der Aufschläger einen ersten Aufschlag ausgeführt hat, fällt der
Schläger aus seiner Hand und berührt das Netz, nachdem der Ball außerhalb
des richtigen Spielfeldes aufgesprungen ist. Ist dies ein Aufschlagfehler oder
verliert der Aufschläger den Punkt?
Entscheidung: Dies ist ein Aufschlagfehler, weil der Schläger das Netz berührt
hat, nachdem der Ball nicht mehr im Spiel war.
Fall 3: In einem Doppelspiel berührt der Partner des Rückschlägers das Netz, bevor
der aufgeschlagene Ball den Boden außerhalb des richtigen Aufschlagfeldes
berührt.Was ist die richtige Entscheidung?
Entscheidung: Das rückschlagende Doppelpaar verliert den Punkt, weil der
Partner des Rückschlägers das Netz berührt hat, während der Ball im Spiel
war.
Fall 4: Verliert ein Spieler den Punkt, wenn er die gedachte Linie in der Verlängerung
des Netzes überquert, bevor oder nachdem der Ball geschlagen wurde?
Entscheidung: In keinem der beiden Fälle verliert der Spieler den Punkt, vorausgesetzt,
dass der Spieler das Spielfeld des Gegners nicht berührt.
Fall 5: Darf ein Spieler über das Netz auf das Spielfeld des Gegners springen, während
der Ball im Spiel ist?
Entscheidung: Nein. Der Spieler verliert den Punkt.
Fall 6: Ein Spieler wirft den Schläger nach dem im Spiel befindlichen Ball. Sowohl
der Schläger als auch der Ball landen im gegnerischen Spielfeld und der/die
Gegner kann/können den Ball nicht erreichen. Welcher Spieler gewinnt den
Punkt?
Entscheidung: Der Spieler, der den Schläger nach dem Ball geworfen hat, verliert
den Punkt.
Fall 7: Ein aufgeschlagener Ball trifft den Rückschläger oder im Doppel den Partner
des Rückschlägers, bevor er den Boden berührt. Welcher Spieler gewinnt den
Punkt?
Entscheidung: Der Aufschläger gewinnt den Punkt, es sei denn es handelt sich
um einen zu wiederholenden Aufschlag.
Fall 8: Ein außerhalb des Spielfeldes stehender Spieler, schlägt den Ball oder fängt ihn
bevor dieser aufspringt und beansprucht den Punkt für sich, weil der Ball mit
Sicherheit ins Aus gegangen wäre.
Entscheidung: Der Spieler verliert den Punkt, es sei denn, es ist ein guter Rückschlag.
In diesem Fall wird der Punkt weitergespielt.
Regel 25: Guter Rückschlag
Ein Rückschlag ist gut:
a. wenn der Ball das Netz, die Netzpfosten bzw. Einzelstützen, das Seil oder Metallkabel,
den Netzhalter oder die Netzeinfassung berührt, vorausgesetzt, dass er
diese überfliegt und den Boden innerhalb des richtigen Spielfeldes trifft; ausgenommen
wie in Regel 2 und 25 d vorgeschrieben; oder
b. wenn der im Spiel befindliche Ball den Boden innerhalb des richtigen Spielfeldes
berührt hat und über das Netz zurückspringt oder zurückgeweht wird, der Spieler
über das Netz reicht und den Ball in das richtige Spielfeld spielt, vorausgesetzt,
dass der Spieler nicht gegen Regel 24 verstößt; oder
c. wenn der Ball außerhalb der Netzpfosten bzw. Einzelstützen, entweder oberhalb
oder unterhalb der Höhe der Netzoberkante zurückgeschlagen wird, auch wenn
dieser die Netzpfosten bzw. Einzelstützen berührt, vorausgesetzt, dass dieser
den Boden im richtigen Spielfeld trifft; ausgenommen wie in Regel 2 und 25 d vorgeschrieben;
oder
d. wenn der Ball unterhalb des Seiles oder Metallkabels zwischen der Einzelstütze
und dem angrenzenden Netzpfosten hindurch fliegt, ohne das Netz, das Seil
oder Metallkabel oder den Netzpfosten zu berühren und den Boden im richtigen
Spielfeld berührt, oder
e. wenn der Spieler mit seinem Schläger über das Netz reicht, nachdem er den Ball
auf seiner eigenen Seite des Netzes geschlagen hat, und der Ball den Boden im
richtigen Spielfeld trifft; oder
f. wenn der Spieler den im Spiel befindlichen Ball schlägt, der einen anderen im
richtigen Spielfeld liegenden Ball trifft.
Fall 1: Ein Spieler schlägt einen Ball zurück, der dann eine Einzelstütze trifft und auf
dem Boden im richtigen Spielfeld aufspringt. Ist der Rückschlag gut?
Entscheidung: Ja. Handelt es sich jedoch um einen aufgeschlagenen Ball, der
die Einzelstütze trifft, ist es ein Aufschlagfehler.
Fall 2: Ein im Spiel befindlicher Ball trifft einen anderen Ball, der im richtigen Spielfeld
liegt.Was ist die richtige Entscheidung?
Entscheidung: Das Spiel wird fortgesetzt. Ist jedoch unklar, ob tatsächlich der im Spiel
befindliche Ball zurückgeschlagen wurde, ist auf Wiederholung zu entscheiden.
Regel 26: Behinderung
Wird ein Spieler beim Spielen eines Punktes durch eine absichtliche Handlung des
Gegners/der Gegner behindert, gewinnt der Spieler den Punkt.
Jedoch ist der Punkt zu wiederholen, wenn ein Spieler beim Spielen eines Punktes
durch eine entweder unabsichtliche Handlung des Gegners/der Gegner oder etwas
außerhalb seiner eigenen Kontrolle liegendes (mit Ausnahme einer ständigen Einrichtung)
behindert wird.
Fall 1: Ist ein unabsichtlicher Doppelschlag eine Behinderung?
Entscheidung: Nein. Siehe auch Regel 24 f.
Fall 2: Ein Spieler behauptet, zu spielen aufgehört zu haben, weil er dachte, dass
sein/seine Gegner behindert wurde/wurden. Ist dies eine Behinderung?
Entscheidung: Nein, der Spieler verliert den Punkt.
Fall 3: Ein im Spiel befindlicher Ball trifft einen über das Spielfeld fliegenden Vogel. Ist
dies eine Behinderung?
Entscheidung: Ja, der Punkt ist zu wiederholen.
Fall 4: Während eines Punktes behindert ein Ball oder ein anderer Gegenstand, der zu
Beginn des Punktes auf der Seite des Netzes des Spielers lag, den Spieler. Ist
dies eine Behinderung?
Entscheidung: Nein.
Fall 5: Wo dürfen im Doppel der Partner des Aufschlägers und der Partner des Rückschlägers
stehen?
Entscheidung: Der Partner des Aufschlägers und der Partner des Rückschlägers
dürfen jede Position auf ihrer eigenen Seite des Netzes, innerhalb oder
außerhalb des Spielfeldes einnehmen. Ruft jedoch ein Spieler eine Behinderung
für den/die Gegner hervor, ist die Regel »Behinderung« anzuwenden.
Regel 27: Berichtigung von Irrtümern
Grundsätzlich gilt: Wird ein Irrtum bezüglich der Tennisregeln der ITF entdeckt, bleiben
alle vorher gespielten Punkte bestehen. Entdeckte Irrtümer sind wie folgt zu berichtigen:
a. Schlägt während eines Standard-Spiels oder eines Tie-Break-Spiels ein Spieler
hinter der falschen Hälfte des Spielfeldes auf, ist dies zu berichtigen, sobald der
Irrtum entdeckt wird und der Aufschläger hat hinter der gemäß des Punktstandes
richtigen Hälfte des Spielfeldes aufzuschlagen. Ein vor der Entdeckung des Irrtums
begangener Aufschlagfehler wird gewertet.
b. Befinden sich die Spieler während eines Standard-Spiels oder eines Tie-Break-
Spiels auf den falschen Seiten des Spielfeldes, ist der Irrtum, sobald er entdeckt
wird, zu berichtigen und der Aufschläger hat von der gemäß des Spielstands richtigen
Seite des Spielfeldes aufzuschlagen.
c. Schlägt ein Spieler während eines Standard-Spiels auf, ohne an der Reihe zu
sein, hat der Spieler, der ursprünglich hätte aufschlagen sollen, aufzuschlagen,
sobald der Irrtum entdeckt wird. Wurde jedoch ein Spiel beendet, bevor der Irrtum
entdeckt wurde, bleibt die geänderte Reihenfolge beim Aufschlag bestehen.
In diesem Fall erfolgt der Ballwechsel ein Spiel später als der ursprünglich festgelegte
Wechsel der Bälle.
Ein vor der Entdeckung des Irrtums vom Gegner/von den Gegnern begangener
Aufschlagfehler wird nicht gewertet.
Schlägt im Doppel der Partner eines Doppelpaars auf, der nicht an der Reihe ist,
wird ein vor der Entdeckung des Irrtums begangener Aufschlagfehler gewertet.
d. Schlägt ein Spieler während eines Tie-Break-Spiels auf, ohne an der Reihe zu
sein, und der Irrtum wird entdeckt, nachdem eine gerade Anzahl von Punkten
gespielt worden ist, wird der Irrtum sofort berichtigt. Wird der Irrtum entdeckt,
nachdem eine ungerade Anzahl von Punkten gespielt worden ist, bleibt die geänderte
Reihenfolge beim Aufschlag bestehen.
Schlägt im Doppel der Partner eines Doppelpaars auf, der nicht an der Reihe ist,
wird ein vor der Entdeckung des Irrtums begangener Aufschlagfehler gewertet.
e. Kommt es während eines Standard-Spiels oder eines Tie-Break-Spiels im Doppel
zu einem Irrtum in der Reihenfolge beim Rückschlag, bleibt diese geänderte Reihenfolge
bestehen bis zur Beendigung des Spiels, in dem der Irrtum entdeckt
wurde. Für das nächste Spiel in diesem Satz, in dem sie Rückschläger sind, haben
die Partner die ursprüngliche Reihenfolge beim Rückschlag wieder aufzunehmen.
f. Wird beim Spielstand von 6 beide irrtümlich ein Tie-Break-Spiel begonnen,
obgleich zuvor vereinbart wurde, dass der Satz ein »Vorteil-Satz« sein soll, ist
der Irrtum sofort zu berichtigen, wenn nur ein Punkt gespielt worden ist. Wird der
Irrtum entdeckt, nachdem der zweite Punkt bereits gespielt wird, ist der Satz als
»Tie-Break-Satz« fortzusetzen.
g. Wird beim Spielstand von 6 beide irrtümlich ein Standard-Spiel begonnen,
obgleich zuvor vereinbart wurde, dass der Satz ein »Tie-Break-Satz« sein soll, ist
der Irrtum sofort zu berichtigen, wenn nur ein Punkt gespielt worden ist. Wird der
Irrtum entdeckt, nachdem der zweite Punkt bereits gespielt wird, ist der Satz bis
zum Spielstand von 8 beide (oder einer höheren geraden Zahl) als »Vorteil-Satz«
fortzusetzen und dann ein Tie-Break-Spiel zu spielen.
h. Wird irrtümlich ein »Vorteil-Satz« oder ein »Tie-Break-Satz« begonnen, obgleich
zuvor vereinbart wurde, dass der letzte Satz ein entscheidender Match-Tie-Break
sein soll, ist der Irrtum sofort zu berichtigen, wenn nur ein Punkt gespielt worden
ist. Wird der Irrtum entdeckt, nachdem der zweite Punkt bereits gespielt wurde,
wird der Satz fortgesetzt bis entweder ein Spieler/Doppelpaar drei Spiele (und
somit den Satz) gewonnen hat oder bis der Spielstand von 2 beide erreicht ist.
Dann ist ein entscheidender Match-Tie-Break zu spielen. Wird der Irrtum jedoch
erst entdeckt, nachdem der zweite Punkt des fünften Spiels begonnen wurde,
wird der Satz als »Tie-Break-Satz« fortgesetzt (siehe Anhang IV).
i. Wurden die Bälle nicht in der richtigen Reihenfolge gewechselt, ist der Irrtum zu
berichtigen, wenn der Spieler/das Doppelpaar, der/das mit neuen Bällen hätte
aufschlagen sollen, wieder an der Reihe ist, für ein neues Spiel aufzuschlagen.
Danach sind die Bälle so zu wechseln, dass die Anzahl der Spiele zwischen den
Wechseln der Bälle der ursprünglich festgelegten Anzahl entspricht.
Die Bälle dürfen nicht während eines Spiels gewechselt werden.
Regel 28: Verantwortlichkeiten der Platz-Offiziellen
(Oberschiedsrichter, Schiedsrichter; Linienrichter)
Die Verantwortlichkeiten der in Wettspielen eingesetzten Offiziellen sind in Anhang V
dargelegt.
Regel 29: Kontinuierliches Spiel
Grundsätzlich gilt, dass das Spiel ab dem Zeitpunkt des Wettspielbeginns (nachdem
der erste Aufschlag des Wettspiels ins Spiel gebracht wurde) bis zur Beendigung des
Wettspiels nicht unterbrochen werden darf.
a. Zwischen den Punkten sind höchstens zwanzig (20) Sekunden erlaubt. Wechseln
die Spieler am Ende eines Spiels die Seiten, sind höchstens neunzig (90)
Sekunden erlaubt. Jedoch nach dem ersten Spiel eines jeden Satzes und während
eines Tie-Break-Spiels, darf das Spiel nicht unterbrochen werden und die
Spieler wechseln die Seiten ohne Pause.
Nach Beendigung eines jeden Satzes gibt es eine Satzpause von höchstens einhundertundzwanzig
(120) Sekunden.
Die maximal zulässige Zeit beginnt ab dem Augenblick, in dem ein Punkt entschieden
ist, bis der erste Aufschlag zum nächsten Punkt erfolgt ist.
Veranstalter von professionellen Circuits können bei der ITF eine Genehmigung
auf Verlängerung der neunzig (90) Sekunden, die beim Seitenwechsel der Spieler
nach Beendigung eines Spiels und der einhundertundzwanzig (120) Sekunden,
die bei einer Satzpause erlaubt sind, beantragen.
b. Wenn aus Gründen, die außerhalb des Einflusses eines Spielers liegen, dessen
Kleidung, Schuhwerk oder notwendige Ausrüstung (mit Ausnahme des Schlägers)
kaputt geht oder ausgewechselt werden muss, kann dem Spieler eine
angemessene zusätzliche Zeit gewährt werden, um das Problem zu beheben.
c. Es ist keine zusätzliche Zeit zu gewähren, um dem Spieler zu erlauben, sich zu
erholen. Jedoch kann einem Spieler mit behandelbaren medizinischen
Beschwerden eine Behandlungspause von drei Minuten für die Behandlung dieser
medizinischen Beschwerden gewährt werden. Auch eine begrenzte Anzahl
von Toiletten-/Kleiderwechselpausen kann gewährt werden, wenn dies vor
Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben wurde.
d. Veranstalter können eine Erholungspause von höchstens zehn (10) Minuten gewähren,
wenn dies vor Beginn der Veranstaltung bekannt gegeben wurde. Diese Erholungspause
kann nach dem 3. Satz in einem Wettspiel über drei Gewinnsätze oder
nach dem 2. Satz in einem Wettspiel über zwei Gewinnsätze genommen werden.
e. Die Einschlagzeit darf höchstens fünf (5) Minuten betragen, es sei denn, durch
die Veranstalter wird anderweitig entschieden.
Regel 30: Beratung
Beratung ist jegliche/jeglicher hörbare oder sichtbare Kommunikation, Ratschlag oder
Anweisung an einen Spieler.
In Mannschaftswettkämpfen, bei denen ein Mannschaftsführer auf dem Platz sitzt,
kann der Mannschaftsführer den/die Spieler während einer Satzpause und beim Seitenwechsel
der Spieler am Ende eines Spiels beraten, jedoch nicht beim Seitenwechsel
der Spieler nach dem ersten Spiel eines jeden Satzes und nicht während eines Tie-
Break-Spiels.
In allen anderen Wettspielen ist Beratung des Spielers/der Spieler nicht erlaubt.
Fall 1: Darf ein Spieler beraten werden, wenn die Beratung in unauffälliger Weise durch
Zeichen erfolgt?
Entscheidung: Nein.
Fall 2: Ist es einem Spieler gestattet, beraten zu werden, wenn das Spiel unterbrochen ist?
Entscheidung: Ja.
Anhang I: Bälle
a. Die äußere Hülle des Balles muss gleichförmig und nahtlos, seine Farbe weiß oder
gelb sein.
b. Es gibt mehrere Balltypen, wobei der Ball den folgenden Anforderungen entsprechen
muss:
|
Balltyp 1 (schnell)
|
Balltyp 2 (mittel)1
|
Balltyp 3 (langsam)2
|
Höhe über NN3)3
|
Gewicht (Masse)
|
56,0–59,4 g
|
56,0–59,4 g
|
56,0–59,4 g
|
56,0–59,4 g
|
Größe
|
6,541–6,858 cm
|
6,541–6,858 cm
|
6,985–7,303 cm
|
6,541–6,858 cm
|
Sprunghöhe
|
135–147 cm
|
135–147 cm
|
135–147 cm
|
122-135 cm
|
Verformung4
|
0,495–0,597
|
0,559–0,737
|
0,559–0,737
|
0,559–0,737
|
Rückverformung4
|
0,673–0,914
|
0,800–1.080
|
0,800–1.080
|
0,800–1.080
|
1) Bei diesem Balltyp kann es sich entweder um einen Druckball oder einen drucklosen Ball handeln. Der
drucklose Ball muss einen Innendruck von nicht mehr als 1 psi (7 kPa) haben und kann für das Spielen in
einer Höhe von 1.219 m ü. d. M. benutzt werden, wobei dieser 60 Tage oder mehr in der Höhe des entsprechenden
Turniers den klimatischen Verhältnissen angepasst worden sein muss.
2) Auch dieser Balltyp ist für das Spielen in einer Höhe von 1.219 m ü. d. M. empfohlen.
3) Bei diesem Balltyp handelt es sich um einen weiteren Druckball, der ausschließlich für das Spielen in einer
Höhe von 1.219 m ü. d. M. zugelassen ist.
4) Die Verformung muss das Durchschnittsergebnis von drei einzelnen Messungen über drei Achsen des Balles
sein, wobei zwei einzelne Messungen nicht mehr als 0,76 mm voneinander abweichen dürfen.
Alle Tests für Sprunghöhe, Größe und Verformung sind in Übereinstimmung mit den
nachstehenden Bestimmungen durchzuführen.
Klassifizierung der Platzbelagsschnelligkeit
Die angewandte ITF Testmethode für die Bestimmung der Schnelligkeit eines Platzbelages
ist die Testmethode ITF CS 01/02 (ITF-Einstufung der Belagsschnelligkeit) wie in
der ITF Informationsschrift mit dem Titel »Eine Ausgangs-ITF-Studie über die Leistungsstandards
für Tennisplatzbeläge« dargelegt.
Platzbeläge mit einer ITF-Einstufung der Belagsschnelligkeit zwischen 0 und 29 sind
als zur Kategorie 1 (langsame Platzbeläge) gehörig einzustufen. Beispiele für Platzbelagtypen,
die dieser Einstufung entsprechen, sind die meisten Sandplätze und andere
Arten von ungebundenen mineralischen Belägen.
Platzbeläge mit einer ITF-Einstufung der Belagsschnelligkeit zwischen 30 und 34 sind
als zur Kategorie 2 (mittellangsame Platzbeläge), Platzbeläge mit einer ITF-Einstufung
zwischen 35 und 39 sind als zur Kategorie 3 gehörig einzustufen (mittlere Platzbeläge).
Beispiele für Platzbeläge dieser Einstufungen sind die meisten Hartplätze mit verschiedenen
acrylartigen Belägen und einige Textilbeläge.
Platzbeläge mit einer ITF-Einstufung der Belagsschnelligkeit zwischen 40 und 44 sind
als zur Kategorie 4 (mittelschnelle Platzbeläge), Platzbeläge mit einer Einstufung ab 45
sind als zur Kategorie 5 gehörig einzustufen (schnelle Platzbeläge). Beispiele für Platzbeläge
dieser Einstufungen sind die meisten Naturrasen-, Kunstrasen- und einige Textilbeläge.
Fall 1: Welche Ballart sollte auf welchem Platzbelag benutzt werden?
Entscheidung: 3 verschiedene Ballarten sind für das Spielen nach den Tennisregeln
der ITF zugelassen, jedoch:
a. Ballart 1 (schnelle Beschleunigung) ist für das Spiel auf langsamen Platzbelägen
bestimmt.
b.Ballart 2 (mittelschnelle Beschleunigung) ist für das Spiel auf mittellangsamen,
mittleren und mittelschnellen Platzbelägen bestimmt.
c. Ballart 3 (langsame Beschleunigung) ist für das Spiel auf schnellen Platzbelägen
bestimmt.
Anhang II: Schläger
a. Die Schlagfläche des Schlägers muss flach sein und aus einem Muster sich kreuzender
Saiten bestehen, die an einem Rahmen befestigt und/oder an ihren Kreuzungspunkten
abwechselnd verflochten oder verbunden sind. Das Besaitungsmuster
muss völlig gleichmäßig sein und insbesondere in der Mitte nicht weniger dicht
sein als in irgendeinem anderen Bereich. Der Schläger muss so konstruiert und
besaitet sein, dass die Spieleigenschaften auf beiden Schlagflächen identisch sind.
An den Saiten dürfen keine Gegenstände und hervorstehenden Teile angebracht
sein, mit Ausnahme solcher, die ausschließlich und speziell dazu dienen, Verschleiß
und Abnutzung oder Schwingungen einzuschränken oder zu verhindern. Diese
Gegenstände und hervorstehenden Teile müssen in Größe und Anordnung für solche
Zweke angemessen sein.
b. Der Rahmen des Schlägers darf einschließlich Griff eine Gesamtlänge von 73,7 cm
und eine Gesamtbreite von 31,7 cm nicht überschreiten. Die Schlagfläche darf in der
Gesamtlänge 39,4 cm und in der Gesamtbreite 29,2 cm nicht überschreiten.
c. Der Rahmen, einschließlich Griff und Saiten, darf keine Vorrichtung aufweisen, die
es ermöglicht, während des Spielens eines Punktes, die Form des Schlägers
wesentlich zu verändern oder die Gewichtsverteilung wesentlich in Richtung der
Längenachse des Schlägers zu verändern, was zu einer Änderung der Schwungkraft
führen würde, oder vorsätzlich eine physikalische Eigenschaft zu verändern,
welche die Leistungsfähigkeit des Schlägers während des Spiels beeinflussen kann.
Es darf keinerlei Energiequelle, die in irgendeiner Weise die Spieleigenschaften
eines Schlägers verändert oder beeinflusst, im Schläger oder am Schläger angebracht
sein.
d. Der Schläger darf keine Vorrichtung aufweisen, die dem Spieler während des Spiels
eine Kommunikation ermöglicht, um Ratschläge oder Anleitungen jeglicher Art, hörbar
und sehbar, zu empfangen.
Anhang III:Werbung
1. Werbung auf dem Netz ist gestattet, sofern diese auf dem Teil des Netzes angebracht
ist, welcher 0,914 m von den Netzpfosten entfernt ist, und so beschaffen ist,
dass sie die Sicht der Spieler oder die Spielbedingungen nicht beeinträchtigt.
2. An den hinteren und seitlichen Einzäunungen des Platzes angebrachte Werbung
und andere Markierungen oder Materialien sind gestattet, es sei denn sie beeinträchtigen
die Sicht der Spieler oder die Spielbedingungen.
3. Auf dem Platzbelag außerhalb der Linien angebrachte Werbung und andere Markierungen
oder Materialien ist gestattet, es sei denn sie beeinträchtigt die Sicht der
Spieler oder die Spielbedingungen.
4. Ungeachtet der vorstehenden Abschnitte (1), (2) und (3) darf jegliche auf dem Netz
oder an den hinteren und seitlichen Einzäunungen des Platzes oder auf dem Platzbelag
außerhalb der Linien angebrachte Werbung, Markierungen oder Materialien,
keine weiße oder gelbe oder andere helle Farben aufweisen, welche die Sicht der
Spieler oder die Spielbedingungen beeinträchtigen könnte.
5. Werbung und andere Markierungen oder Materialien auf dem Platzbelag innerhalb
der Linien des Platzes sind nicht gestattet.
Anhang IV: Alternative Verfahrens- und Zählweisen
Zählweise in einem Spiel:
»Ohne-Vorteil-Spiel«
Diese alternative Zählweise darf angewandt werden.
Ein Standard-Spiel wird wie folgt gezählt, wobei der Punktstand des Aufschlägers
zuerst genannt wird:
Kein Punkt – »Null«
Erster Punkt – »15«
Zweiter Punkt – »30«
Dritter Punkt – »40«
Vierter Punkt – »Spiel«
Haben beide Spieler/Doppelpaare je drei Punkte gewonnen, wird der Punktstand als
»Einstand« bezeichnet und ein entscheidender Punkt ist zu spielen. Der/die Rückschläger
wählt/wählen, ob er/sie den Aufschlag auf der rechten Hälfte oder auf der linken
Hälfte des Spielfeldes annehmen möchte/möchten. Im Doppel dürfen die Spieler des
rückschlagenden Doppelpaars die Positionen nicht ändern, um diesen entscheidenden
Punkt anzunehmen. Der Spieler/das Doppelpaar, der/das den entscheidenden Punkt
gewinnt, gewinnt das »Spiel«.
Im Mixed muss der Spieler des gleichen Geschlechts wie der Aufschläger den entscheidenden
Punkt annehmen. Die Spieler des rückschlagenden Doppelpaars dürfen
ihre Position für die Annahme des entscheidenden Punkts nicht ändern.
Zählweise in einem Satz:
1. »Kurzsätze«
Der Spieler/das Doppelpaar, der/das zuerst vier Spiele gewonnen hat, gewinnt den
Satz, vorausgesetzt, er/es hat einen Vorsprung von zwei Spielen gegenüber dem
Gegner/den Gegnern. Wird der Spielstand von 4 beide erreicht, ist ein Tie-Break zu
spielen.
2. Entscheidender Match-Tie-Break bis 7 Punkte
Bei einem Spielstand von 1:1 Sätzen in einem Wettspiel auf zwei Gewinnsätze oder
2:2 Sätzen in einem Wettspiel auf drei Gewinnsätze, ist ein Tie-Break-Spiel zu spielen,
um das Wettspiel zu entscheiden. Dieses Tie-Break-Spiel ersetzt den entscheidenden
letzten Satz.
Der Spieler/das Doppelpaar, der/das zuerst sieben Punkte gewonnen hat, gewinnt
diesen Match-Tie-Break und das Wettspiel, vorausgesetzt, es besteht ein Vorsprung
von zwei Punkten gegenüber dem Gegner/den Gegnern.
3. Entscheidender Match-Tie-Break bis 10 Punkte
Bei einem Spielstand von 1:1 Sätzen in einem Wettspiel auf zwei Gewinnsätze oder
2:2 Sätzen in einem Wettspiel auf drei Gewinnsätze, ist ein Tie-Break-Spiel zu spielen,
um das Wettspiel zu entscheiden. Dieses Tie-Break-Spiel ersetzt den entscheidenden
letzten Satz.
Der Spieler/das Doppelpaar, der/das zuerst zehn Punkte gewonnen hat, gewinnt
diesen Match-Tie-Break und das Wettspiel, vorausgesetzt, es besteht ein Vorsprung
von zwei Punkten gegenüber dem Gegner/den Gegnern.
Anmerkung: Bei Anwendung des entscheidenden Match-Tie-Breaks als Ersatz des
letzten Satzes:
– wird die ursprüngliche Reihenfolge beim Aufschlag beibehalten (Regeln 4 und 14);
– darf im Doppel die Reihenfolge beim Aufschlag und Rückschlag geändert werden,
wie zu Beginn eines jeden Satzes (Regeln 14 und 15);
– gibt es vor Beginn des entscheidenden Match-Tie-Breaks eine Satzpause von
120 Sekunden;
– sind die Bälle vor Beginn des entscheidenden Match-Tie-Breaks nicht zu wechseln,
auch wenn ein Wechsel anstehen würde.
Wechsel der Spielfeldseiten (Regel 10)
In einem Tie-Break-Spiel können die Spielfeldseiten alternativ wie folgt gewechselt werden:
Während eines Tie-Break-Spiels haben die Spieler nach dem ersten Punkt und danach
nach jedem vierten Punkt die Seiten des Spielfeldes zu wechseln.
Wiederholung des Aufschlags (Regel 22)
Alternatives Spielen ohne Berücksichtigung der Regel 22 a (Wiederholung des Aufschlags)
Der aufgeschlagene Ball, der das Netz, den Netzhalter oder die Netzeinfassung
berührt, wird nicht wiederholt.
Anhang V: Verantwortlichkeiten der Platz-Offiziellen
(Oberschiedsrichter, Schiedsrichter;
Der Oberschiedsrichter ist die letzte Instanz für alle Regelfragen und seine Entscheidung
ist endgültig.
In Wettspielen, für die ein Schiedsrichter eingesetzt ist, ist der Schiedsrichter die letzte
Instanz für alle Tatsachenentscheidungen während eines Wettspiels.
Die Spieler haben das Recht, den Oberschiedsrichter auf den Platz zu rufen, wenn sie
mit der Auslegung einer Tennisregel seitens des Schiedsrichters nicht einverstanden sind.
In Wettspielen, für die Linienrichter und Netzrichter eingesetzt sind, werden alle Entscheidungen
(einschließlich Fußfehlerentscheidungen) mit Bezug auf die Linie oder
das Netz von ihnen getroffen. Der Schiedsrichter hat das Recht, die Entscheidung
eines Linienrichters oder Netzrichters abzuändern, wenn sich der Schiedsrichter sicher
ist, dass eine eindeutige Fehlentscheidung getroffen worden ist. Wo kein Linienrichter
oder Netzrichter eingesetzt ist, ist der Schiedsrichter für jegliche Linienentscheidungen
(einschließlich Fußfehler) oder Netz zuständig.
Kann ein Linienrichter eine Entscheidung nicht treffen, hat er dies dem Schiedsrichter
unverzüglich anzuzeigen, der dann eine Entscheidung zu treffen hat. Kann der Linienrichter
eine Entscheidung nicht treffen oder, wenn es keinen Linienrichter gibt und der
Schiedsrichter kann eine Entscheidung über eine Tatsachenfrage nicht treffen, ist der
Punkt zu wiederholen.
Bei Mannschaftswettbewerben, bei denen der Oberschiedsrichter auf dem Platz sitzt,
ist der Oberschiedsrichter auch die letzte Instanz für Tatsachenentscheidungen.
Hält der Schiedsrichter dies für notwendig oder angemessen, darf er das Spiel jederzeit
unterbrechen oder verschieben. Der Oberschiedsrichter darf das Spiel wegen der Dunkelheit,
des Wetters oder schlechter Platzbeschaffenheit ebenfalls unterbrechen oder
verschieben. Wird das Spiel wegen Dunkelheit verschoben, ist dies nach Beendigung
eines Satzes oder nachdem eine gerade Anzahl von Spielen im laufenden Satz gespielt
worden ist, vorzunehmen. Nach einer Spielverschiebung gelten der Spielstand und die
Aufstellung der Spieler auf dem Platz, wenn das Wettspiel wieder aufgenommen wird.
Wenn ein anerkannter Verhaltenskodex zur Anwendung kommt, hat der Schiedsrichter
oder Oberschiedsrichter seine Entscheidungen bezüglich kontinuierlichen Spielens
und Beratung nach diesem zu treffen.
Fall 1: Der Schiedsrichter spricht dem Aufschläger nach der Abänderung einer Entscheidung
einen ersten Aufschlag zu, doch der Rückschläger behauptet, dass es ein zweiter
Aufschlag sein müsste, da der Aufschläger bereits einen Aufschlagfehler begangen
hätte. Ist der Oberschiedsrichter zwecks Entscheidung auf den Platz zu rufen?
Entscheidung: Ja. Der Schiedsrichter trifft die erste Entscheidung über Regelfragen
(Fragen bezüglich der Anwendung der Regeln auf bestimmte Sachverhalte).
Erhebt jedoch ein Spieler Einspruch gegen die Entscheidung des Schiedsrichters,
wird der Oberschiedsrichter gerufen, der eine endgültige Entscheidung trifft.
Fall 2: Ein Ball wird »Aus« gegeben, doch ein Spieler behauptet, dass der Ball gut war.
Ist der Oberschiedsrichter zwecks Entscheidung auf den Platz zu rufen?
Entscheidung: Nein. Der Schiedsrichter trifft die endgültige Entscheidung aller
Tatfragen (Fragen bezüglich dessen, was während eines bestimmten Vorfalls
tatsächlich geschehen ist).
Fall 3: Darf ein Schiedsrichter die Entscheidung eines Linienrichters nach Beendigung
eines Punktes abändern, wenn, nach Meinung des Schiedsrichters, vorher im
Punkt eine eindeutige Fehlentscheidung getroffen worden ist?
Entscheidung: Nein. Ein Schiedsrichter darf die Entscheidung eines Linienrichters
nur unverzüglich, nachdem die eindeutige Fehlentscheidung getroffen worden
ist, abändern.
Fall 4: Ein Linienrichter gibt den Ball »Aus«; der Spieler behauptet, dass der Ball gut
war. Darf der Schiedsrichter die Entscheidung des Linienrichters abändern?
Entscheidung: Nein. Ein Schiedsrichter darf nie eine Entscheidung aufgrund
eines Protests oder Ersuchens eines Spielers abändern.
Fall 5: Ein Linienrichter gibt einen Ball »Aus«. Der Schiedsrichter hat nicht eindeutig
sehen können, aber denkt, dass der Ball gut war. Darf der Schiedsrichter die
Entscheidung des Linienrichters abändern?
Entscheidung: Nein. Der Schiedsrichter darf eine Entscheidung nur dann abändern,
wenn er sicher ist, dass der Linienrichter eine eindeutige Fehlentscheidung
getroffen hat.
Fall 6: Darf ein Linienrichter seine Entscheidung abändern, nachdem der Schiedsrichter
den Spielstand bekannt gegeben hat?
Entscheidung: Ja. Stellt ein Linienrichter den Fehler fest, ist dieser so bald wie
möglich zu korrigieren, vorausgesetzt, es erfolgt nicht aufgrund des Protests
oder Ersuchens eines Spielers.
Fall 7: Gibt ein Schiedsrichter oder Linienrichter einen Ball »Aus« und korrigiert dann
die Entscheidung zu »Guter Ball«:Was ist die richtige Entscheidung?
Entscheidung: Der Schiedsrichter muss entscheiden, ob die ursprüngliche Entscheidung
»Aus« eine Behinderung für einen der Spieler darstellte.War es eine
Behinderung, ist der Punkt zu wiederholen.War es keine Behinderung, gewinnt
der Spieler, der den Ball geschlagen hat, den Punkt.
Fall 8: Ein Ball wird zurück über das Netz geweht und der Spieler reicht richtigerweise
über das Netz, um zu versuchen, den Ball zu schlagen. Der/die Gegner hindert/
hindern den Spieler daran.Was ist die richtige Entscheidung?
Entscheidung: Der Schiedsrichter muss entscheiden, ob die Behinderung
absichtlich oder unabsichtlich war, und gewährt entweder dem behinderten
Spieler den Punkt oder entscheidet auf Wiederholung des Punktes.
Anhang VI:Wettkämpfe der Junioren/Juniorinnen U 10 (10 Jahre und jünger)
Spielfeld (Regel 1):
Neben dem Standardfeld, wie es in der Regel 1 beschrieben wird, sind für die Wettkämpfe
der Junioren/Juniorinnen bis 10 die folgenden Spielfeldmaße zu verwenden:
– Ein Spielfeld, welches zum Zweck der Wettkämpfe der Junioren/Juniorinnen bis 10
»rot« gekennzeichnet ist, soll ein Rechteck von 10,97 bis 12,80 Metern Länge und
4,27 bis 6,10 Metern Breite sein. Die Höhe des Netzes soll in der Mitte zwischen
80,0 und 83,8 cm betragen.
– Ein Spielfeld, welches »orange« gekennzeichnet ist, soll ein Rechteck von 17,68 bis
18,29 Metern Länge und 6,10 bis 8,23 Metern Breite sein.* Die Höhe des Netzes
soll in der Mitte zwischen 80,0 und 91,4 cm betragen.
Bälle (Regel 3):
Für Wettkämpfe der Junioren/Juniorinnen bis 10 sind nur die folgenden Arten von Bällen
zu benutzen. Andere Balltypen, wie sie im Anhang I beschrieben sind, dürfen für
Wettkämpfe der Junioren/ Juniorinnen bis 10 nicht verwendet werden.
– Ein Ball der Kategorie 3 (rot), für Spieler bis zu 8 Jahren, die einen Schläger mit bis
zu 58,4 cm Länge benutzen und auf einem »rot« gekennzeichneten Spielfeld spielen.
– Ein Ball der Kategorie 2 (orange), für Spieler von 8 bis zu 10 Jahren, die einen
Schläger von 58,4 bis 63,5 cm Länge benutzen und auf einem »orange« gekennzeichneten
Spielfeld spielen.
– Ein Ball der Kategorie 1 (grün), für fortgeschrittene Spieler von 9 bis zu 10 Jahren,
die einen Schläger von 63,5 bis 66,0 cm Länge benutzen und auf einem Standardfeld
spielen.
Nähere Angaben zu den Ballkategorien 1,2 und 3
|
KATEGORIE 3 (ROT)
|
KATEGORIE 3 ((ROT)
|
KATEGORIE 2 (ORANGE)
|
KATEGORIE 1 (GRÜN)
|
Masse (Gewicht)
|
25,0–43,0 g
|
36,0-46,9 g
|
36,0–46,9 g
|
47,0–51,5 g
|
Größe
|
8,0–9,0 cm
|
7,0–8,0 cm
|
6,0–6,86 cm
|
6,3–6,86 cm
|
Sprunghöhe
|
135–147 cm
|
135–147 cm
|
135–147 cm
|
122-135 cm
|
Sprunghöhe
|
85–105 cm
|
85–100 cm
|
102–115 cm
|
118–132 cm
|
Verformung
|
–
|
–
|
1,40–1,65 cm
|
0,80–1,05 cm
|
Alle Tests betreffend Sprunghöhe, Masse, Größe und Verformung sollen entsprechend
den Vorschriften durchgeführt werden, wie sie in der aktuellen Ausgabe der ITF Approved
Tennis Balls & Classified Court Surfaces niedergelegt sind.
* Ab 01.01.2012 dürfen die Wettkämpfe in der Zuständigkeit des DTB nur auf Spielfeldern »orange« mit den
Maßen 18 Meter Länge und 6,40 Meter Breite ausgetragen werden.
Der DTB empfiehlt, sämtliche Wettkämpfe auf den Spielfeldern »orange« mit den Maßen 18 Meter Länge
und 6,40 Meter Breite auszutragen.
Anhang X: Mindestabstände zwischen der Grundlinie und den hinteren
Einzäunungen und zwischen den Seitenlinien und den seitlichen Einzäunungen
Als Richtlinie für internationale Wettbewerbe, beträgt die empfohlene Mindestentfernung
zwischen den Grundlinien und den hinteren Einzäunungen 6,40 m und zwischen
den Seitenlinien und den seitlichen Einzäunungen 3,66 m.
Als Richtlinie für Freizeit- und Vereinsplätze beträgt die empfohlene Mindestentfernung
zwischen den Grundlinien und den hinteren Einzäunungen 5,48 m und zwischen den
Seitenlinien und den seitlichen Einzäunungen 3,05 m.*
Als Richtlinie beträgt die empfohlene Deckenhöhe mindestens 9,14 m.
* Im Bereich des DTB gilt: Bei der Neuerrichtung von Tennisplätzen, auf denen auch Wettbewerbe ausgetragen
werden, muss der Auslauf hinter jeder Grundlinie mindestens 6,40 m und an den Seiten mindestens
3,66 m betragen.